Mein Gastspiel bei den Läufern
Die Radwettkampfsaison war mit dem Adelsberger Bike Marathon am 3. Oktober beendet und mein Coach Harald meinte, ich könnte doch mal zum Saisonende einen Laufwettkampf bestreiten. Am 23.10. ist der Dresden Marathon und da wäre die 10 km Strecke einen Versuch wert. Die Idee fand ich super, zumal ich bisher schon zwei mal die Woche ein paar Laufeinheiten absolvierte und mir das auch Spaß bereitet. Für mich immer ein guter Ausgleich zum Radtraining. So stellten wir den Trainingsplan um und so stand drei Wochen das Laufen im Vordergrund und das Rad diente eher zur Regeneration. Nach leichten anfänglichen Knieproblemen lief das auch gut. Die Kondition habe ich durch den Radsport und so galt es eher die Laufmuskeln zu reizen. Das Training war so aufgebaut, daß ich mich zu keinem Zeitpunkt dabei total verausgaben musste. Ein Tag, genau eine Woche vor dem Wettkampftag, war dann ein Test angesagt, bei welchem ich mal eine stärkere Belastung zu absolvieren hatte. Das nutzte ich dazu eine 10 km Strecke auf Zeit zu laufen und kam dabei auf ein wenig über 48 min. Darüber war ich schon erfreut. Nach den Ergebnislisten des Vorjahreswettkampfes wäre ich damit auf den 10. Platz meiner Altersklasse gelaufen.
So zuversichtlich gestimmt holten wir am Samstag vor dem Wettkampftag die Startunterlagen im Kongresszentrum. Die Vorbereitungsarbeiten zu so einem Event am Vortag sind nur ein Bruchteil von dem was man für eine Radsportveranstaltung vorbereiten muß.
Sonntagmorgen zeigte das Thermometer -4°C, der Wetterbericht versprach Sonne und keinen Regen, wie die vergangenen Tage auch schon. Da wurde es um die Mittagszeit immer so um 8°C. Also fast ideal zum laufen. Neben der kurzen Zeit, welche die Vorbereitungsarbeiten beanspruchte, war diesmal auch die Anreise spektakulär kurz. Im Dresdner Stadtzentrum sah man an diesem Morgen nur Sportler und Gassi gehende Hundehalter.
Der Startbereich war schon bei Zeiten dicht belagert und ordentlich beschallt, der Moderator machte einen prima Job. Ein Gewimmel, sollten doch fast 8000 Läufer starten. Es gab vier Startblöcke. Ich hatte mich im Dritten aufzustellen, durch zeitiges Erscheinen konnte ich in diesem weit vorne stehen. Es wurde immer enger, es roch nach Muskelöl und Schweiß.
Wo bin ich, Hilfe, Luft |
Der Countdown lief Rückwärts und endlich der Startschuß, aber erstmal ging noch nichts los. Es hat fast eine Minute gedauert bis ich die Zeitnahmematte überlief und auch dann ging es noch locker zur Sache. Dieses Tempo ersetzte die recht kurze Erwärmung. Als das Feld auf der Marienbrücke war, konnte man dann auch richtig laufen.
Fotos duch anklicken vergrößern |
Man in red - Ital.Dörfchen,Terassenufer |
Ich fand mein Tempo und es war traumhaft an der historischen Kulisse vorbei zu laufen und so viele Zuschauer am Straßenrand. Ich möchte die Empfindung fast mit dem Alp de Wettin in Seiffen beim Erzgebirgs-Bike-Marathon vergleichen, da melden sich schon mal die Nackenhaare, trotz aller Anstrengung. Wer halbwegs Laufambitionen hat, sollte sich das nicht entgehen lassen.
Dann kam der Abzweig, an dem der 10 km Lauf von der Marathonstrecke ab ging und das Feld lichtete sich zusehens. Man konnte versuchen mit Leuten im Pulk zu laufen, die ein ähnliches Tempo gehen. Das tat ich dann auch bis zum Kilometer 6, ich merkte das ich noch ausreichend Reserven hatte und erhöhte mein Tempo. Ich konnte etliche Läufer einholen und vorbei gehen. Ein jüngerer Sportfreund aus der ehemaligen Gruppierung ging mit mir. Bei ca Kilometer 8,5 war er dann plötzlich auch nicht mehr da. Ich merkte jetzt geht noch mehr und beschleunigte weiter.
Durch meine mangelnde Lauferfahrung ärgerte ich mich jetzt, nicht schon von Anfang an ein höheres Tempo gegangen zu sein. Ich konnte bis zum Ziel durchziehen. Ich dachte nach durchlaufen des Zielbogens hat die Zeit gestoppt. Wie ich später von Birgit erfuhr und ich auch später selber sah, lagen die Zeitmatten ca. 25 Meter nach dem Zielbogen. Nach meinem Zielbogendurchlauf trudelte ich aus und ging langsam weiter Richtung Ausgang. Man lief zwangsläufig über die Matten. Hätte ich das mitbekommen und wäre weiter mein Tempo gelaufen wären noch paar Sekunden raus gesprungen.
Nach dem Zieldurchlauf ging es direkt zur Verpflegung und dort wartete ein frisches alkoholfreies Weizenbier, Rosinenkuchen und die Finishermedallie. Welch ein Glücksgefühl !
Wir gingen dann ins Kongresscenter um den Zeitmesschip wieder abzugeben und die Urkunde in Empfang zu nehmen. Da stand nun meine Zeit 0:45:53 h. Gesamtplatz 242 von 1992, Platz 11 in der AK von 99 möglichen. Damit möchte ich mein Gastspiel als gelungen bezeichnen und das machte auch Lust auf mehr, aber stop, das Rad hat Vorrang und die meisten Läufe hätten gar keinen Platz in meinem Kalender. Mal sehen im nächsten Jahr, es gibt ja auch Crossduathlon, vielleicht mal so zur Probe ?
Im Zielraum warteten wir dann noch auf Harald, er kam 25 Minuten nach mir ins Ziel, allerdings lief er den Halbmarathon und damit mehr als das Doppelte meiner Strecke. Gratulation zum zweiten Platz in seiner Altersklasse.
Danke Harald - super Idee - Dresden Marathon |
Ein gelungener Tag, mit gutem Ergebnis, strahlendem Sonnenschein, netten Leuten, eben ein SONNTAG.
Sport Frei - Diddi
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