DiBiSo

DiBiSo-Team = Diddi (Fahrer/Läufer) und Birgit (Betreuerin) Sonntag
Powerd by BikePoint Dresden + Stevens-Bikes + Renault-Friedewald Dresden

An dieser Stelle möchte ich darüber schreiben was meinen Sport für mich aus macht. Ihr findet aktuelle Rennberichte und noch so einiges was es zum Thema zu berichten gibt. Seit 2005 betreibe ich Radsport mit dem Mountainbike und nehme an diversen Rennen teil. Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg sind meine Reviere. Dafür trainiere ich neben meinem Job intensiv, seit 2010 mit meinem Personalcoach Harald Harnisch. Das hat mich ein gutes Stück voran gebracht. Im Rennen und im Training verwende ich Bikes von Stevens aus Hamburg. Die Jungs vom BikePoint Dresden machen einen super Support und helfen mir bei der Lösung von Problemen der technischen Seite des Sports. Natürlich funktioniert alles, Familie, Arbeit, Training und Wettkampf nur mit einer verständnisvollen Partnerin - Birgit - Teil zwei unseres kleinen Teams. Sie ist meine unverzichtbare rechte Hand, sie hält mir den Rücken frei und ist eine zuverlässige Hilfe bei den Rennen. Gute Gesamtplatzierungen und den einen oder anderen Podestplatz in der Altersklasse sind meine Ziele. Es macht Spaß, auch im sechsten Lebensjahrzehnt. Sport Frei !

Donnerstag, 28. Juni 2012

Mad East Challenge 500 Altenberg/Geising 22.06.-24.06.2012

Durch anklicken der Fotos diese vergrößern !

Startnummer 832 sollte mir Glück bringen bei der diesjährigen Mad East Challenge, dem  dreitägigen Mountainbikeevent, quasi vor der Haustür, in Altenberg / Geising. Nachdem ich im letzten Jahr die dritte Etappe wegen eines technischen Defektes ( Schuhcleat abgebrochen ) auslassen musste, sollte es nun in diesem Jahr auf ein Neues gehen. Vor diesem Wochenende waren wir fast zwei Wochen im Trainingslager oder wie man auch sagt; im Urlaub. Leider schmeckte das Essen wieder sehr lecker und so hatte ich auch wieder reichlich Zusatzgewicht auf der Hüfte. Oder anders gesagt, die Kohlenhydratvorräte waren ordentlich gefüllt und auch aus dieser Sicht sollte einem dreitägigem Etappenrennen nichts mehr im Wege stehen. Mein gestecktes Ziel war ein gutes Durchkommen, irgendwelche Podiumsplatzierungen standen eh nicht auf der Tagesordnung. Die Mad East Altersklassen sind schon etwas außergewöhnlich, ich bin dort Master II und diese beginnt beim Geburtsjahr 1971 und geht bis "open end". Also starten in meiner AK Leute die 11 Jahre jünger sind als ich. Aber die Mad East ist schon angesagt und so ging es mir um den Event.

1. Etappe - Prolog 7,5 km 240 hm

Die erste Etappe ist ein Prolog über eine kurze, aber knackige Distance. Vom Geisinger Gründelstadion auf die Schaarspitze und die alte Naturbobbahn wieder nach Geising zurück. Der Start meiner Gruppe sollte 17.30 Uhr erfolgen. Gestartet wurde in drei Startgruppen, um das Gerangel auf den schmalen Wegen ein wenig zu reduzieren. Da wir noch Urlaub hatten konnten wir es gemütlich angehen lassen und das Abholen der Startunterlagen war easy.


Die Mad East "Luder" waren auch wieder da

Da die Strecke eine überschaubare Länge hatte, wollte ich sie einmal vor dem Start erkunden. Ich hatte mich in anbedracht der Tatsache, dass es die vergangenen Tage auch mal intensiver geregnet hatte, für den Laufradsatz mit den grobstolligeren Nobby Nics entschieden. Also fertig machen und ab ging die Proberunde.



Das Wetter an diesem Tag war ideal und was ich schon ahnte, im Wald und auf den Abfahrten war es stellenweise schon noch recht schlammig, so war meine Reifenwahl goldrichtig und gab mir Sicherheit. Nachdem die erste Gruppe um 17.00 Uhr gestartet war ging es nun in die Startaufstellung. Ich positionierte mich "alters- und leistungsgerecht" im Mittelfeld.


Pünktlich fiel der Startschuss. Es ging auch die ersten Meter gut, bis plötzlich mein Vordermann bremsen musste. Ich bemerkte das zu spät und fuhr ihm leicht ins Rad. Ich musste aus den Pedalen und neu beschleunigen. Dabei habe ich bestimmt 10 Plätze verloren. Nun ging es aber vorwärts.


Nach dem verlassen der Straße ging es stetig bergauf, auf zum Teil schmalen Pfaden und es galt sich gut einzufädeln. Lief auch alles problemlos. Auf dem Schaarspitzengipfel angekommen galt es nun in wilder Abfahrt eine gute Linie zu finden, dabei waren zwei Stellen, an denn höchste Konzentration gefordert war.


 Ich bin diese alte Naturbobbahn schon mehrfach gefahren, aber bisher immer mit den 26ern. Es ist schon eine recht großer Unterschied mit dem 29er, einfach sicherer, fehlerverzeihender und damit eben auch schneller. Ich war in diesem Jahr vier Minuten schneller als im Vorjahr.




Kurz und knackig geht auch in die Beine. Mit meiner Zeit war ich zufrieden und somit war der Grundstein gelegt für die kommenden zwei Tage. Nach kurzem Verschnaufen und der Bikewäsche traten wir die Heimreise an.



Blick auf die Ergebnislisten

2. Etappe 82 km - 2.750 hm

Start war wiederum in Geising am Eisstadion, dieser sollte um 10.00 Uhr sein. Da ich ja nun keine Anmeldeprozeduren mehr erledigen musste, kam ich gegen 9.00 Uhr in Geising an. Wo man am Vortag noch entspannt parken konnte ging nichts mehr und ich hatte Glück und konnte auf einem privatem Grundstück parken. An diesem Tag war bedeutend mehr los als am Freitag, man konnte ja auch jede Etappe einzeln fahren und das gute Wetter machte das Startfeld ordentlich voll. 494 Starter wollten das 82 km Rundel absolvieren. Mein Startplatz war ganz gut, der erste Teil der Strecke entsprach dem vom Freitag.


Es war am Freitag schon eng beim einfädeln und da gab es drei kleinere Startgruppen. So war ein ganz schönes Gedränge zu erwarten. Was am Freitag noch fahrbar war sollte sich heute zur Staufalle am Berg erweisen und so war ein anfänglicher Fußmarsch nicht aufzuhalten. Die Vorderen bekommen davon natürlich nichts mit.



Nach diesem Nadelöhr entzerrte sich das Feld auf der weiteren Steigung und nun war das normale fahren angesagt. Durch die Wälder und Felder ging es Richtung Pöpeltal. Da kam dann die wirklich erste längere und steilere Abfahrt zur Putzmühle. Ich fuhr wieder die "Grobstolligeren" und die großen Laufräder machten Spaß und gaben Sicherheit auf diesem Abschnitt. Doch was war das, beim dosierten Bremsen hatte ich plötzlich am rechten Bremshebel 0 (in Worten-Null) Druckpunkt mehr, ich konnte ihn bis zum Lenkergriff ziehen. Auch ein pumpen mit selbigen brachte keine Veränderung. Also hinten keine Bremse mehr, Klasse, gerade in der Abfahrt macht sich das besonders gut. Mir gelang es mit der Vorderradbremse zu verzögern und hinter dem Sattel abzusteigen.Warum zum Teufel bremst hier nichts mehr. ...cheiße...cheiße...cheiße. Meine Fluche hallten durch den Wald. Kurzer Check am Bremssattel und ich hatte die Ursache gefunden.


Die Hohlschraube der Bremsleitung am Sattel war lose und da natürlich das Mineralöl der Bremse weg gelaufen. Also ein festschrauben hätte keine Änderung bedeutet, ohne Flüssigkeit läuft nichts. Mein Tacho zeigte 18 Kilometer gefahrene Strecke, also knapp ein viertel der Gesamtdistance. Wären es noch 5 Kilometer bis ins Ziel gewesen, wäre ich noch weiter gefahren, aber so wollte ich es nicht riskieren. So groß ist mein Mut dann doch nicht. Was tun ? Kurze Überlegung und zurück nach Geising auf der Straße und breiten Wegen. Dort meldete ich mich an der Zeitnahme ab. Die schauten zuerst ein wenig ungläubig, was es kommt schon einer ? Nachdem ich erzählte was der Grund ist, sagte der Kommissar "DNF" Diese drei Buchstaben haben ich noch sehr gut in meinem Kurzzeitgedächtnis gehabt. Wieder fluchte ich in mich hinein, aber was hilfts, es muß eine Lösung her, schließlich sollte ja am Sonntag noch eine Etappe folgen. Also das Rad ins Auto und auf kurzem Weg ins Bikehauptquartier, dem BikePoint. Das Geschäft dort war im vollen Gang und ich bekam anschließend Hilfe. Man könnte meinen, Leitung wieder fest schrauben und befüllen und entlüften. Aber leider meinte das die Bremse nicht. Nach unzähligen Versuchen gaben wir auf. Ich bekam eine "Leihbremse" ans Rad. Fast 1,5 Stunden gingen insgesamt dafür ins Land und die Jungs vom BikePoint opferten ihren Feierabend für mich. Dafür meinen

RIESEN DANK - BIKE POINT CREW

So ausgerüstet sollte einem Start am Sonntag nun nichts mehr im Wege stehen.

3. Etappe 75 km - 2000 hm

Der Sonntag zeigte sich von seiner sonnigen Seite und da kann der Tag eigentlich auch nur ein guter werden, noch dazu bei solchen Vorzeichen.


Eine zeitige Anreise sicherte einen guten Parkplatz in Altenberg, dem Start- und Zielort dieser Etappe. Aus der Gesamtwertung war ich ja nun raus, aber ich wollte noch ein gutes Tagesergebnis einfahren. Vor dem Start begrüßte ich noch zwei Traumpaare der Mountainbikescene, Anna und Carsten und Nadine und Norman. Der Start war am Fuße des Abfahrthanges von Altenberg und fieserweise ging es aus der Kalten diesen Skihang gleich mal bergan. Nach dem ersten Drittel sollte man sich in eine 2 Meter breite Gasse einordnen. Alleine bin ich den Skihang schon recht problemlos hochgefahren, aber im Pulk war nun wieder ein Fußmarsch zu erwarten und so kam es dann auch. Ab der Engstelle ging es zu Fuß bergan.

Fotos. Mounty Altenberg


Nachdem dieser Hang bezwungen war ging es auf breiten Wegen wieder wie am Vortag Richtung Pöpeltal zur Abfahrt Putzmühle, wo am Vortag die Bremse aushauchte. Jetzt ging aber alles prima, die Leihbremse verrichtete ihren Dienst klaglos. Die wilde Hatz ging nun bergauf und bergab durch das schöne Erzgebirge bis hinein ins Tschechische.

Carsten
Anna
Dabei zwei endlos scheinende Asphaltanstiege,


drei Bachquerungen,


breite und schmalere Wege und etliche Verpflegungsstationen, an denen ich diesmal auch Energie aufnahm.


So sah die Verpflegung natürlich nicht aus !
So passt es schon eher

Ich habe während des Rennens 3,5 l Flüssigkeit, 2 Riegel und 3 Gels in Vortrieb umgesetzt. Nach 3:46 Stunden erreichte ich wieder den Ausgangspunkt in Altenberg und fuhr durch´s Ziel. Damit war ich 17. meiner Altersklasse und somit auch recht zu frieden.

Sonora war heute wieder Klasse !

Im Ziel wartete schon Carsten und der Rest der BikePointkämpfer fuhr in kurzer Folge in das Ziel. 


Nach dem Verstauen des Equipments und der Körperreinigung gab es die obligatorische Nudelmahlzeit.


Sonora hat ihre originale Bremse wieder und  wir können beim Frauensteiner 2 Stunden Mountainbikerennen am kommenden Sonntag wieder zusammen angreifen.

 
Quellen der Fotos : Robert Gebeler, Norman Aslan, Carsten Heiber, SSV Mounty Altenberg, madmission.de, 


Sport Frei - Diddi

Samstag, 9. Juni 2012

Bike Biathlon Altenberg 09.06.2012

DNF 

DNF steht hier nicht für Deutsch Norwegische Freundschaftsgesellschaft, sondern für die allgemeingültige Bezeichnung aus dem Sport "did not finish" oder auf deutsch "nicht ins Ziel gekommen", mein heutiges Ergebnis.

Wem`s Spaß macht kann trotzdem weiterlesen !

So viele Jahre hatte ich mir vorgenommen den Bike Biathlon,quasi vor der Haustür, in Altenberg, mit zu machen. Dieses Jahr sollte es also klappen. Ein kurzer Anreiseweg, recht brauchbares Wetter und hohe Motivation waren schon mal gute Voraussetzungen. 
2,6 km Rad fahren, 5 Schuß liegend, 2,6 km Rad fahren, 5 Schuß liegend, 2,6 km Rad Fahren-->Ziel, dass waren die Vorgaben. Schaffbar, Rad zu fahren sollte wenig Probleme bereiten. Schießen war da schon etwas ungewisser. 1984 hatte ich bei der Fahne, NVA, Nationale Volksarmee, die Schützenschnur geschossen, sonst mal auf dem Rummelplatz ein Luftgewehr in der Hand gehabt. Und die Herausforderung war ja nun auch noch beides miteinander zu verbinden. Biathlon als Wintersportart begeistert mich als inaktiven Zuschauer sehr, nun hatte man also selbst mal die Chance in so einer Arena einen Wettkampf auszuüben, wenn auch etwas abgewandelt.


9.30 Uhr sollte die erste Einweisung am Schießstand sein, so galt es vorher noch die Startunterlagen in Empfang zu nehmen. Gegen 8.30 Uhr war ich am Parkplatz "Alte Grenzzollanlage" in Zinnwald. Da waren auch schon Nadine und Norman.

Nun war ich nicht mehr alleine, meine Betreuerin musste sich einen Tag vor unserem Urlaub, auf diesen vorbereiten. Einen ganzen Tag lang, naja, keine Diskussion. Also die Startnummer, ein Leibchen, abgeholt und dann war es auch schon an der Zeit zur Einweisung an den Schießstand zu gehen. Jeder hatte 5 Probeschüsse. Da war sie nun also die Knarre, ein KK Gewehr. Auf jeder Schießbahn stand einem ein Helfer zur Verfügung.


Mit der typischen Biathlonvisiereinrichtung  galt es 5 mal auf die Stehendziele im liegen zu schießen. Und von meinen 5 Probeschüssen trafen 4 ins Schwarze, eine Scheibe blieb stehen. Damit war ich zufrieden, allerdings war das noch ohne jegliche Belastung, aber man hatte ein Gefühl für die Sache. Danach war noch Zeit die Strecke mal komplett abzufahren. Eine schöne Runde, ein wenig weich stellenweise von den Regenfällen der vergangenen Tage, Singletrails, Schotter, Wiese und wenig Asphalt. Ca. 2,6 km lang und gut ausgeschildert. Rote, blaue und grüne Pfeile kennzeichneten die zu fahrenden Runde. Da auch Kinder und Jugendliche am Start waren gab es drei verschiedene Rundenlängen. Unsere Runde war einfach den roten Pfeilen zu folgen. Gestartet wurde jeweils in Altersklassen, so das die Startfelder überschaubar waren. Das war auch gut so, zum einen gibt es wenig Stau, es geht gleich 200 Meter nach dem Start in einen Singletrail und zum anderen gab es ja nur begrenzt Schießbahnen. Ich stand in der ersten Startreihe und beim einfädeln auf den schmalen Weg war ich an dritter Position. Meinen Vordermann hätte ich überholen können, was aber auf diesem Weg nicht möglich war. Der  Erste fuhr schon ein wenig davon. Bei der ersten Möglichkeit überholte ich meinen Vordermann und war auch schnell am Führenden dran, diesen konnte ich auf dem nächsten steileren, aber jetzt breiteren Stück, überholen. Ein ganz tolles Gefühl, Gesamtführender zu sein.


Der Schießstand war schnell erreicht, absteigen an vorgegebener Linie, Schießstand ausgesucht, hinlegen, durchladen, zielen. Was beim Einschießen noch recht easy war, forderte jetzt schon einiges mehr, Puls und Atmung unter Kontrolle. 5 Schuß 4 Treffer sensationell, wer hätte das gedacht, eine Strafrunde, 150 Extrameter. Als ich raus fuhr kam der Zweite in den Kreisel. Nun hatte ich reichlich Vorsprung und platzte fast vor Motivation. 
Zweites Schießen, was sollte nun noch anbrennen und ... alle fünfe daneben ! Ich hatte nichts anderes gemacht wie beim Ersten mal. Bestimmt hat`s am Wind gelegen ;-)


Als ich in meiner dritten Strafrunde wie ein Ventilator kreiselte, kam der Zweite, er hatte aber nur eine Runde zu fahren. Als er raus fuhr hatte ich noch eine. Jedoch fuhr dann keiner mehr vor mir auf die Runde und so war ich jetzt Zweiter. Ich versuchte alles den Führenden einzuholen. Sah ihn aber nicht und bin ins Ziel gefahren, der Meinung Zweiter zu sein.


Nach einer gewissen Zeit kam eine Durchsage, ich solle mich am Zielhaus einfinden. Dort wurde mir gesagt, es gab einen Protest, ich wäre auf der letzten Runde falsch gefahren. Ich war mir keiner Schuld bewusst. Nach wiederum geraumer Zeit wurde ich wieder zu den Kommissaren zitiert. Jetzt besprach ich mit drei Leuten dieses Thema, sehr freundlich und sportlich aufgeschlossen. Es gab jetzt zwei Proteste gegen mich, was soll ich mich quer stellen, sicher habe ich einen Fehler gemacht, ich bin mir aber immer noch im unklaren wo es passiert sein soll. In der Hitze der Aufholjagt habe ich mich scheinbar zu sehr auf die Reifenspuren am Boden konzentriert und dabei das abbiegen verpasst. Die Kommissare fragten, ob ich mit schlechtester Zeit als Letzter gewertet werden möchte oder DNF gewertet. Ich entschied DNF. Schade ums Ergebnis, aber eine klasse Veranstaltung. 

Was bleibt, ein schönes Finishershirt


Sport Frei - Diddi

Montag, 4. Juni 2012

Erzgebirgsradrennen in Markersbach am 03.06.2012

Der Fichtelberg ruft

Am Sonntag dem 03.06.2012 fand das Erzgebirgsradrennen nun schon zum 14. Mal statt. Für mich in den letzten Jahren immer ein gutes Pflaster. So sollte es auch diesmal werden. Zur Auswahl stehen da zwei Strecken, die Hundsmarterrunde mit 28 km Länge und die Fichtelbergrunde mit 47 km. Wie bisher stand die Fichtelbergrunde auf dem Plan. Unser Start war für 11.15 Uhr angesetzt, jedoch galt es nicht zu spät anzureisen, um noch einen guten Parkplatz abzufassen. An der Startnummernausgabe war schon ordentlich was los, als wir gegen 9.00 Uhr da waren. Wie später bekannt gegeben wurde, waren insgesamt 684 Starter abzufertigen.. Diesmal gab es für mich auch eine Neuerung. Der Zeitnahmechip war eine Art Aufkleber, welcher am Helm zu befestigen war.


Auf dem Foto erkennt man ein silbernes Ornament, dass ist auch schon alles und man war damit gekennzeichnet. Im Ziel fuhr man durch einen Bogen und das übliche Piepsen signalisierte das Empfangssignal. Der Chip ist ohne zusätzliche Kosten und auch nicht wieder abzugeben. Sehr effektiv !
In der Vorbereitungsphase überlegte ich, wie ich die Strecke ohne große Zeitverluste absolvieren kann. Ein gutes Mittel gegen Zeitverlust, ist das auslassen der Verpflegungsstationen. Klar man bekommt auch alles so gereicht, dass man nicht unbedingt anhalten muss, aber so kann ich es mir selber einteilen. Also große Flasche ans Rad und die feste Nahrung fixiert.














Das sieht zwar äußerst unschön aus, funktioniert aber perfekt. Wer schon mal einen auf Körpertemperatur erwärmten Riegel während der Fahrt entblättert hat, weiß wovon ich spreche. Frischhaltefolie drüber und fertig ist die mobile Verpflegungsstation. Bei den Gels ist das schon einfacher zu händeln. Die große Flasche, zwei Gels und dieser Riegel sollten die Brotzeit auf der Tour sein.

 Um 10.30 Uhr ging die kleine Runde auf die Strecke, ein schon sehr imposantes Starterfeld. In dieser Startaufstellung begrüßte ich noch zwei bekannte Gesichter. Die "pinke" Nadine und ihren Norman, sozusagen ein Traumpaar unseres Sportes.













Nachdem diese Meute weg war, hatte ich noch 45 Minuten Zeit bis zu unserem Start. Durch meine Vorjahreszeit war ich im ersten von zwei Startblöcken. So konnte ich noch ein paar ordentliche Muskelreize setzen und auch auf der gleich nach dem Start folgenden Steigung die optimale Kettenblatt/Ritzelkombination ausprobieren. In meiner Warmlaufphase sah ich doch tatsächlich einen Teilnehmer mit einer Zwillingsschwester meiner Sonora. Eines musste ich aber feststellen, meine hat die schöneren Beine !
Gegen 10.00 Uhr galt es nun Aufstellung zu nehmen. Der Wettergott meinte es noch gut mit uns. Das Regenradar und der Wetterbericht ließen Schlimmes vermuten, aber es war trocken und die Temperaturen waren für kurz / kurz noch ausreichend.
















Ganz vorn in unserer Startaufstellung stand ein Kollege mit einem E-Bike (Eigenbau). Zum ersten mal hatte der Ausrichter eine Wertung für E-Bikes im Programm. Da es nur einen Teilnehmer in dieser Wertung gab, war ihm der Sieg schon recht sicher. Der Motor und die Akkus stammen aus Vietnam. Deshalb auch sein Name "Asia Rider". Alleine die Akkus hatten ein Gewicht von 20 kg. Eines möchte ich vorweg nehmen, er war 10 Minuten eher im Ziel als der schnellste reine Muskelbetrieb.



Wie er später sagte, ist er auch die Berge mit 45 km/h hoch gefahren, mit Muskelbetrieb muss man sich dafür schon ganz schön anstrengen ;-))


Nach dem Start ging es erst mal ca. 4-500 Meter neutralisiert zur Sache, eine Art fliegender Start ala Indy-Car. Das ist auch gut so und funktionierte ohne Stürze, welche sonst auf den ersten Metern an der Tagesordnung sind. Dann beginnt die Steigung und das Feld hat zunächst auf einer breiten Straße die volle Entfaltung. Bevor man in den Wald abbiegt hat sich das Feld entzerrt und es kommt zu keinen Staus. In der ersten Startgruppe konnte ich meine Position gut halten und nachdem einige ihr Startpulver verschossen hatten und die ersten reichlichen Höhenmeter an den Muskeln zehrten, konnte ich schon einige Positionen gut machen. Nach einer zwischenzeitlichen kurzen erholenden Abfahrt geht es dann ca. 20 km nur noch bergan Richtung Fichtelberg.  Zeit genug um die mobile Verpflegung in Anspruch zu nehmen. Am Fichtelberg angekommen, sind wir ab diesem mal etwas anders gefahren. Da wurde eine Rollerbahn gebaut und auf diesem Asphalt ging es serpentienenartig Richtung Gipfel. Lediglich der letzte steilere Anstieg war noch der bekannte Schotterweg. Am Fichtelberg wurde der Bergkönig ausgefahren, für mich kommt das leider ein paar Altersklassen zu spät. Schön für die die da um den Titel kämpfen können. Auf dem Fichtelberg herrschten englische Wetterverhältnisse und so waren dort diesmal auch nur ganz wenige Zuschauer, aber die da waren gaben viel. Ab dem Fichtelberg regnete es jetzt, aber lange noch nicht so toll, wie es das Regenradar vermuten ließ. Von nun an sollte es fast nur noch recht flott zur Sache gehen. Die Abfahrten waren zum großteil mit frischem Splitt belegt, so das man da schon aufpassen musste. In der Vergangenheit war der Untergrund stabiler und damit auch schneller. Nun war man recht schnell wieder am Ausgangsort angekommen. Es galt noch einmal den finalen Schlussanstieg zu meistern. Da gibt es auch noch mal schöne Schlusssprinte, für mich war die Messe gegessen, der Vordermann nicht einholbar und von hinten keine Gefahr.
Nach Zieldurchfahrt sah ich, dass ich 3 Minuten länger unterwegs war als im letzten Jahr, lag sicher an einer etwas längeren Strecke (Fichtelberg) und zum anderen wurde es zum Schluss auch feuchter auf der Strecke, letztes Jahr waren optimale Bedingungen. Nach betrachten der Ergebnislisten konnte ich mich auch damit trösten, dass die schnellsten auch 4 Minuten länger unterwegs waren, gegenüber dem Vorjahr. Ein Zielfoto kann ich leider nicht bieten, in dem Moment entglitt der Fotoreporterin der Regenschirm und die Frisur ist nun mal wichtiger als meine Zieldurchfahrt  :-o















Nach dem Durchfahren des Zieles ging ich mich frisch machen und verstaute das Rad, jetzt regnete es schon heftiger. Bis dato wusste ich noch nichts über eine Platzierung. Im Festzelt angekommen spendierte ich der Betreuerin meinen Nudelgutschein, als Dank für "hervorragende" Fotoarbeit. Ein Blick auf die Ergebnisliste stimmte mich aber wieder freundlicher. Platz zwei in der AK, wie im Vorjahr, Gesamtplatz 69 von 301. damit kann ich gut leben, klar der erste Platz ist immer noch was Besonderes, aber die 5 Minuten zu ihm ist eine Menge Holz.
Im Festzelt waren dann die Siegerehrungen und die Spendenübergaben. Das Rennen steht ja unter dem Motto "Wir radeln für Behinderte". Insgesamt wurden 2.500.-EUR an Behinderteneinrichtungen übergeben. Ebenfalls geehrt wurde der älteste Teilnehmer, 84 Jahre alt und die kleine Runde mit nicht mal der langsamsten Zeit bewältigt. Respekt !!



Auf dem Podium war auch die "pinke" Nadine wieder zu finden. Glückwunsch auch an sie, für einen feinen 2. Platz in der Damengesamtwertung 28 km.
Die anschließende Heimfahrt im strömenden Regen forderte bald noch mehr Aufmerksamkeit wie die Rennstrecke. Als nächstes steht nun das BikeBiathlon in Altenberg ins Haus, dass wird wieder eine neue Erfahrung.

Sport Frei - Diddi