Meinen feinen 3. Platz bei diesem Rennen möchte ich in Gedanken meinem, am letzten Dienstag verstorbenen, Schwiegervater widmen. Er hat mich immer gefragt wie es gelaufen ist und sich mit mir gefreut oder gelitten.
Wie kam es nun zum 3. Platz. Durch die Nähe zum Veranstaltungsort Frauenstein konnten wir den Sonntag recht entspannt angehen. Na gut sonntags 6.00 Uhr aufstehen ist vielleicht auch nicht jedermannes Sache, aber wir konnten noch zu Hause frühstücken. Wir waren rechtzeitig da und konnten uns so wieder einen günstigen Parkplatz sichern, immer die Burg Frauenstein im Blick.
Ausrichter der Veranstaltung war der Motorsportclub Frauenstein. Mal was ganz anderes, aber mit viel Herzblut organisiert. Es gehört schon eine Menge Enthusiasmus dazu, so etwas zu veranstalten, man muß ja auch etliche Leute auf die Beine bringen die mit helfen. Durch das schöne Wetter waren auch jede Menge Starter gekommen und natürlich deshalb auch viele Nachmelder. Das will bewältigt werden. Danke an das Team vom MC Frauenstein.
Nach dem üblichen Prozedere, Abholung der Unterlagen, Umziehen, Rad checken sollte es um 10.00 Uhr los gehen.
9.30 Uhr war noch mal Fahrerbesprechung am Vereinshaus. Der Cheforganisator macht noch kurz auf paar wichtige Sachen aufmerksam. So sagte er, die Strecke ist noch relativ nass. Ein weiterer Punkt war die Bitte auf die Kinder Rücksicht zu nehmen, welche zeitgleich mit uns starten sollten. Dazu später noch was. Die Startaufstellung war dann an einer anderen Stelle. Da ich dort zum ersten mal am Start war, musste ich erst mal schauen, wo es lang geht. Aber der Mensch ist ja ein Herdentier.
"Wo geht`sn hier zum Start ?"
Letztendlich konnte ich mich dazwischen schmuggeln und traf auch gleich ein paar bekannte Gesichter. So schwatzten wir noch mal über die Tage von Altenberg. In der Startaufstellung standen mitten zwischen den ambitionierten Leuten die Kinder, die ebenfalls am Rennen teil nahmen. Das wäre auf alle Fälle ein Kritikpunkt an den Veranstalter. So was geht nicht. Es ist so schon immer ein Gedränge auf den ersten hundert Metern. Pünklich um 10.00 Uhr ging die Post ab. Es waren zwei Stunden zu fahren, auf einer ca. 5 km langen Runde, Prinzip, wer die meisten Runden hat, gewinnt. Die Altersklasse in der ich hier startete ging ab 46 Jahre bis oben end. So orientierte ich mich halt an den bekannten und unbekannten Gesichtern. Ich fuhr mit einem der schon in Altenberg mit am Start war. Ich bin komplett die erste Runde hinter ihm gefahren, ich dachte so kann ich mich an seiner Linienwahl orientieren, was aber nicht immer gut war.
Mir fielen wieder die Worte des Organisators ein, feuchte Strecke und so. Na gut die letzten beiden Veranstaltungen waren um Welten feuchter. An manchen Stellen war es aber trotzdem ein ganz schönes "Rumgeeire". Auf Grund der Temperaturen und der Großwetterlage hatte ich mich für Trockenreifen entschieden, ging aber im Großen und Ganzen.
Gleich zu Beginn der zweiten Runde habe ich mich dann an der ersten Steigung vom Kollegen verabschiedet und konnte mein Tempo fahren. Es gab eigentlich nur zwei Stellen, wo man das Gas mal raus nehmen konnte. Im laufe der Zeit kam ich, wie üblich, immer besser in Schwung und konnte viele Plätze gut machen. Durch die kurzen Runden kam ich natürlich auch sehr oft an meiner persönlichen Verpflegungsstelle vorbei. Wir hatten uns vorher schon eine Strategie abgesprochen, welche wir aber im laufe des Rennens operativ noch veränderten. Hat alles super funktioniert.
Kleinere Problemchen gab es beim Überrunden, da läßt man selbst immer Zeit liegen. Die Kinder und Jugendlichen fuhren genau wie die "Großen" auch zwei Stunden. Das hätte man vielleicht auch kürzer machen können. Nach einer klaren Ansage auf welcher Seite man vorbei fährt, gab es aber immer Platz dafür. Man mußte nur eben manchmal warten bis sich überhaupt eine Stelle zum überholen fand. Das macht aber vielleicht auch den Reiz einer solchen Veranstaltung aus. So weit ich es mitbekommen habe, wurde ich selbst nur von zwei Drahtbeinen überrundet. Nach 7 Runden erreichte ich nach 2:01 das Ziel, daß war eher Zufall, daß es mit der Zeit genau so ging. Ich wäre auch noch eine Runde gefahren, Kraft war ausreichend vorhanden und die Strecke trocknete auch ab und ließ sich besser fahren.
Den Zielsprint konnte ich nicht perfekt durchziehen, durch die Schlammpackung war mein Ritzelblock nicht mehr der fitteste und die Kette sprang hin und her. Sonst hätte ich noch einen Gesamtplatz gut machen können, es war aber kein Kollege der mein AK Ergebnis beeinflußt hätte. Nach der Zieldurchfahrt habe ich dann noch die Muskeln beim Ausfahren runter gekühlt. Das Rad hat auch wieder eine ordentliche Packung abbekommen, aber seinen Dienst zur vollsten Zufriedenheit getan.
Durch das große Starterfeld verzögerte sich die Siegerehrung um eine halbe Stunde. Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich warten sollte. Ich hatte zwar ein gutes Gefühl, aber durch den Schnitt der AK Wertung bei 46 Jahren nicht ganz einfach. Die ältesten des Feldes wurden wie üblich zum Schluß geehrt und ich habe mich sehr gefreut als mein Name verlesen wurde und ich das Treppchen besteigen durfte. Durch unser hohes Lebensalter, die Anstrengungen des Tages und der Höhe des Podiums mußten wir uns gegenseitig stützen beim Besteigen selbigens ;-))
Zufrieden traten wir die Heimreise an. Jetzt bin ich ehrlich gesagt auch ein wenig froh, daß die letzten drei Wochen Geschichte sind und die nächsten 3 Sonntage ohne Rennen ablaufen werden. Es ist ja nicht nur das Rennen als solches, sondern auch die damit verbundenen Vor- und Nachbereitungen. Am 07.08.2011 wartet nun Seiffen, für mich auch ein weiterer Saisonhöhepunkt. Dort ist es immer was ganz besonderes, die vielen Starter und vor Jahren war das auch mein erstes Rennen überhaupt.
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