DiBiSo

DiBiSo-Team = Diddi (Fahrer/Läufer) und Birgit (Betreuerin) Sonntag
Powerd by BikePoint Dresden + Stevens-Bikes + Renault-Friedewald Dresden

An dieser Stelle möchte ich darüber schreiben was meinen Sport für mich aus macht. Ihr findet aktuelle Rennberichte und noch so einiges was es zum Thema zu berichten gibt. Seit 2005 betreibe ich Radsport mit dem Mountainbike und nehme an diversen Rennen teil. Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg sind meine Reviere. Dafür trainiere ich neben meinem Job intensiv, seit 2010 mit meinem Personalcoach Harald Harnisch. Das hat mich ein gutes Stück voran gebracht. Im Rennen und im Training verwende ich Bikes von Stevens aus Hamburg. Die Jungs vom BikePoint Dresden machen einen super Support und helfen mir bei der Lösung von Problemen der technischen Seite des Sports. Natürlich funktioniert alles, Familie, Arbeit, Training und Wettkampf nur mit einer verständnisvollen Partnerin - Birgit - Teil zwei unseres kleinen Teams. Sie ist meine unverzichtbare rechte Hand, sie hält mir den Rücken frei und ist eine zuverlässige Hilfe bei den Rennen. Gute Gesamtplatzierungen und den einen oder anderen Podestplatz in der Altersklasse sind meine Ziele. Es macht Spaß, auch im sechsten Lebensjahrzehnt. Sport Frei !

Donnerstag, 28. August 2014

18. Vier Hübel Tour, Oberwiesenthal 24.08.2014

VHT powered by KNOPPERS ?


Eine Platzierung unter den Top 50 und eine Zeit von unter 4 Stunden, dass waren meine Ziele, für die inzwischen mit Kultstatus versehene "Vier Hübel Tour". Über den Namen der Tour hatte ich mir schon im Vorfeld Gedanken gemacht. Eigentlich gibt es 5 längere Steigungen, aber das Oberbecken Markersbach ist eben kein Hübel. Egal, man nimmt wie`s kommt.
Die Umleitungen nach Oberwiesenthal nervten. Das Wetter am morgen, mit einem ordentlichen Schauer, kurz vor dem Start tat sein übriges. Es war nicht einmal Zeit alle Hände zu schütteln. 
Meine Startnummer hatte ich bereits bis 9.00 Uhr abgeholt. Der Wolkenbruch ließ nach und es war Gelegenheit diese mit dem Rad zu verheiraten, ohne nass zu werden. An der Anmeldung war der folgende Hinweis für die Teilnehmer.


Nun war es nicht mehr lang bis zum Start um 10.00 Uhr, die Startaufstellung war schon zur Hälfte gefüllt. Ich fand mich ca. in der Mitte des Feldes wieder. Insgesamt gab es 600 Startplätze. Hier traf ich dann wenigstens ein paar Mitkämpfer, Onkel Hans und Klaus Dieter. 
Pünktlich ging das Feld in die Spur und ich konnte auf der Straße schon jede Menge Plätze gut machen. Ich grüßte Claudia und Ina. Dadurch verbesserte sich wenigstens meine Laune etwas. Den Großteil der gesamten Tour waren dann auch recht anständige Witterungsverhältnisse. Die Hübel folgten in Reihenfolge und ich hatte keine großen Probleme diese zu meistern. Auf jedem Gipfel gab es die Farbmarkierung auf`s "Nummernschild". Je länger die Tour wurde, um so mehr Leute konnte ich noch überholen.

Foto: Manuela Jacobi 
In Markersbach stand ein Zuschauer an der Strecke, der rief mir im vorbeifahren zu, "Platz 54". Ich so zu ihm zurück, "naja die 4 schaffe ich auch noch". Er wusste natürlich nichts von meinen Zielen, rief aber zurück, "eine gesunde Einstellung". Ich hatte dann noch zwei Zuschauer die mir meine Platzierung mitteilten, der letztere von Beiden sagte Platz 44. Damit war ich schon zufrieden. Nun galt es noch nach der Uhr zu schauen.
Ca. 10 km vor dem Fichtelberg begann es wieder ordentlich zu regnen bis zu schütten, anfangs mit kleinen Hagelkörnern durchsetzt. Der Wind frischte auf, aber man war ja noch in Bewegung. Die weiße Ziege war da und die Uhr rannte unbarmherzig auf die 4 Stundengrenze zu. Es war mir nun schon klar, dass ich auch in diesem Jahr die 4 Stunden nicht knacken kann. Ich bin bisher immer zwischen 2 und 6 Minuten zu spät auf dem Fichtelberggipfel gewesen. Am Ende standen 4:04 Std. zu buche, aber immerhin der 41. Gesamtplatz. Und das ist für mich persönlicher "Bestplatz".
Oben auch ein "wenig" erschöpft, durchnässt, durchfroren, schmiss es mich wie eine Rüttelplatte. Ich war über den warmen Tee froh, den ich gereicht bekam. Leider gab es diesmal keine Fotos und so gab es nur den unmittelbaren Rückzug mit Flunsch und auch wenig Motivation über das Erlebte zu berichten.


Ach ja, etwas gibt es noch, KNOPPERS habe ich nur auf dem Foto der Vier-Hübel-Tour Facebookseite gesehen. Ich habe mich von der Chemie aus der Trikottasche ernährt. Nun gibt es Angebote, im nächsten Jahr da mal etwas mehr zuzuschlagen an den Verpflegungspunkten. Ich bin nun im ZWIESPALT, genießen oder pacen. Schließlich habe ich die 4 Stunden noch auf dem Plan. Mal sehen was die Zeit bringt !

Sport Frei - Diddi




Dienstag, 19. August 2014

5. Centrum-Galerie Dresdner Nachtlauf 15.08.2014

ATEMLOS durch die Nacht...

...bis ein neuer Tag erwacht. Naja so lang sollte es nun auch nicht werden, aber etwas besonderes ist der Nachtlauf schon. Nicht ganz atemlos, aber etwas Kurzatmigkeit war schon geplant.


Zum 5. mal fand am Freitag Abend, zum Dresdener Stadtfest, der Nachtlauf statt. Für mich war es die dritte Auflage. Durch den besonderen Reiz des Laufes, stand für mich die Teilnahme schon lange fest. Super Organisation und eine unvergleichliche Kulisse während des Laufes, ließen keine Zweifel über einen Start aufkommen und das alles noch dazu in der Heimatstadt.

Die durch eine Baumaßnahme bedingte Verlängerung der Strecke um 300 Meter, auf nun 13,8 km, sollte gerade so zu schaffen sein. Knapp 14 Tage vor dem Nachtlauf stellte ich mein Bewegungsmuster vom Rad wieder ein wenig mehr auf per Pedes um. Im letzten Jahr hatte ich mit recht heftigen Schmerzen durch den Fersensporn zu kämpfen. In diesem Jahr war ich, abgesehen von den immer vorhandenen kleinen Baustellen, fast schmerzfrei und durch die guten Laufergebnisse sehr motiviert. Mein Ziel war es, vielleicht unter die Top 10 der Altersklasse zu laufen. Am Donnerstag holte ich die Startunterlagen ohne Stress in der Centrum-Galerie ab.


Am Abend gab es dann ein Foto für Facebook. Das Outfit war dabei der Jahreszeit angepasst und ich wollte ja auch wieder einige Laufkollegen/innen treffen. Somit war bekannt, wie unauffällig ich zu finden war.


Nach meinem Schichtende 18.30 Uhr fuhren wir direkt ins Stadtzentrum. Der Start sollte 20.00 Uhr sein und es galt noch die Allgäuer Edelfans zu begrüßen.


Auf der Wilsdruffer Straße war schon gut was los und bedingt durch das Stadtfest, gab es auch jede Menge Leute vor Ort. Die Finishermedallien waren präsentiert.


Ich konnte wieder einige bekannte Leute begrüßen und wie jedes Jahr waren auch Marcel und Michael wieder beim Nachtlauf dabei.




Rico war ebenfalls wieder am Start, diesmal aber nicht als Läufer, sondern als Lenker des Führungsfahrrades. Er meinte noch zu mir, ich solle an seinem Hinterrad bleiben.



Ich lief noch einmal ein wenig durch die Seitenstraßen, um die Muskeln auf das zu Erwartende einzustimmen. In die Startaufstellung wollte ich mich nicht so spät einreihen, die Erfahrung zeigte, dass doch trotz angegebener angepeilter Zeit beim Anmeldevorgang, immer sehr viele mit im Startblock A stehen, die dann an ihrer Vorgabe scheitern und doch ganz schön im Weg rum laufen. Als ich von meinen ersten Warmlaufkilometern zurück kam, war schon wieder alles vollgestopft und mir blieb nur der Weg über das Absperrgitter in die Startaufstellung.


Der Start wurde um 15 Minuten verschoben. Grund waren die vielen Nachmelder, welche natürlich auch alle erfasst werden mussten. Nach den unwetterartigen Niederschlägen des Nachmittages, war das Wetter jetzt ganz ideal zum laufen. Man kann nur danke an die Leute sagen, die im Schauerregen alles gerichtet haben.



Mit viel Tam Tam wurde das Läuferfeld auf die Reise geschickt, immer sehr spektakulär und motivierend. 




So bekam man gleich den richtigen Schub, der zunächst manchmal etwas mühsam umzusetzen war, durch die vielen Leute, die es zu überholen galt. Natürlich wurde ich selbst auch überlaufen. Gefreut habe ich mich, als Franco mir auf die Schulter klopfte und sagte; "Ich habe das Outfit gefunden". Gesagt und weg war er in ordentlichem Tempo.


Auf dem Elbradweg ging es Richtung Blaues Wunder. Dort war nun schon Platz zum finden des Tempos für die nächsten Kilometer. Eleonore war hier und ein freundlicher Gruß in ihr Objektiv war natürlich Pflicht.


Der nächste Bekannte war Holm, er war schon von weitem durch seine gute Fotografenposition auszumachen. Ein freundliches Hallo und ein paar anfeuernden Worte von ihm. Jeder der selbst auf  einer Wettkampfstrecke unterwegs ist, kann nachvollziehen wie motivierend es ist, von einer bekannten Person Unterstützung zu bekommen. Leider sind seine Fotos unterbelichtet bzw. ich war zu spät an seiner Position und die Dämmerung schon zu weit fortgeschritten.Die erste Getränkestelle war erreicht und der Becherinhalt landete zu einem Drittel im Mund, zu einem Drittel in der Nase und der verbliebene Rest im Dreitagebart. Alles in Allem trotzdem erfrischend.


Das beleuchtete Blaue Wunder war nun der Wendepunkt der Laufstrecke. Dort positioniert, eine Sambatrommelband, wie einige an der Strecke und wieder viele Zuschauer.


Die folgende Laufstrecke ging nun über den Körnerweg mit seinem doch recht groben Sandsteinpflaster. Trotz nun rasch einsetzender Dämmerung war es aber ganz ordentlich beleuchtet. Die Feuerwehren hatten ihre Flutlichter aufgefahren. Auf nun folgendem Asphalt, gab es viel Knicklichter, Fackeltöpfe und Fackeln. Ein wunderbares Bild auch an den beleuchteten Bäumen vorbei zu laufen. An der Saloppe war die zweite Tränke und die Erfrischung tat gut.



Ein weiteres Lichthighlight erwartete uns Läufer am Rosengarten. Ein Lichttunnel wechselte die Lichtfarbe im Takt der Musik. 





Nun war auch schon die Skyline von Dresden zu sehen. Ein sehr schöner Anblick trotz Anstrengung. Über die Albertbrücke konnten wir, auf Grund von Bauarbeiten, dieses Jahr nicht die Elbseite wechseln. Wir mussten bis zur Carolabrücke laufen und erreichten darüber wieder die altstädter Seite.



Ich fühlte mich gut und hatte noch ein wenig Reserven, um die letzten Kilometer etwas das Tempo anzuziehen, so wie viele andere Läufer auch. Da wurde es noch einmal ganz schön schneller. Paar Leute liefen an mir vorbei und einige konnte auch ich überholen.
Die Cheerleader und das riesige Publikum erwarteten uns auf der Zielgeraden. Durch das Licht und die Motivation der Zuschauer hatte man das Gefühl, man schwebt ins Ziel (Runners High ??). 




Die Moderatoren gaben ihr Bestes.


Ein kurzer Blick auf die am Zielbogen angebrachte Uhr verriet mir eine Zeit um 56/57 Minuten. Darüber war ich schon sehr erfreut. Im Ziel galt es zunächst die Familie zu finden und danach den Krombacher Stand, um ein paar Becher des Finisherisotons abzufassen. Jetzt fehlte der "Fahrtwind" und der Schweiß begann zu strömen.





Es waren noch nicht allzu viele Läufer im Ziel und ich suchte bei Zeiten den Baer-Stand auf, um meine Urkunde in Empfang zu nehmen. Ich wollte natürlich meine genaue Zeit und meine Platzierung wissen.



Da hatte ich es nun schwarz auf weiß, auf der 300 Meter längeren Strecke war ich 3 Minuten schneller als im Vorjahr.0:56:48 h war meine Nettozeit. Mit dieser Zeit konnte ich den Gesamtplatz 111 von 3111 und AK Platz 5 von 192 erreichen. Nach dem Abklingen der Euphorie dachte ich mir so, Mist nicht Dritter. Aber realistischerweise muss ich sagen, 1:10 min schneller wäre nicht unbedingt drin gewesen.


Nach ein paar kurzen Auswertungsgesprächen entledigte ich mich des Laufoutfits und wir stürzten uns noch in das Stadtfestgewimmel.

Mein Plan für das nächste Jahr: Genau so schnell laufen. Dann bin ich AK 55 und da ist dieses Jahr keiner unter einer Stunde gelaufen ;-)

Danke für Fotos an :
T.Sonntag
M.Sonntag
B.Sonntag
Laufszene Sachsen
Runnersworld

Sport Frei - Diddi

Donnerstag, 7. August 2014

22.Erzgebirgs-Bike-Marathon, Seiffen 02./03.08.2014

Spaß-Kampf-Freude

Spaß

Eine Woche Regenerationszeit seit dem 2 Stunden MTB Rennen in Frauenstein musste reichen, um in Seiffen wieder ordentlich angreifen zu können. Der EBM stand im Plan. Wie jedes Jahr ein besonderer Höhepunkt im Leben eines Mountainbikers. So wie ich sahen das auch knapp 1300 andere. Damit ist der älteste deutsche Mountainbikemarathon auch einer der Größten und da es nun auch so gut wie vor der Haustür statt findet, natürlich Ehrensache da zu starten. Angemeldet hatte ich mich schon wieder im Vorjahr und wie die anderen Jahre zuvor, wieder für die mittlere Distanz von 70 km. In den letzten Jahren konnte ich in meiner Altersklasse auf´s Podium fahren, dass konnte ich, nach Studium der Starterlisten, dieses Jahr vergessen. So war das Ziel die Top 5 zu erreichen. Meine Startunterlagen holte ich entspannt am Samstag ab.
Vor dem Kampf sollte aber zunächst der Spaß stehen. Das Underpant-Ride, dass erstmalig letztes Jahr stattfand, war am Samstag, der Termin um 17.30 Uhr in meinem Kalender eingetragen. Voriges Jahr war ich da Zuschauer und beschloss damals schon, da biste beim nächsten Mal dabei. Nun wollte ich nicht nur in Schlüppern antreten, sondern suchte etwas ausgefallenes. Es war nicht schwer etwas zu finden und ich hoffte, nicht schon vor dem Start disqualifiziert zu werden. Ein goldener Lorbeerkranz sollte etwas ablenken und war die Krönung. So wurde Adonis zum Statisten degradiert.


Neben Mr. Bean, alias Norman, galt es so gut es ging, eine ordentliche Figur abzugeben, ich eher als Streifenhörnchen. Die Teilnehmer sammelten sich im Zielraum des Marathons, diesmal waren wir knapp 50 Leute und unter uns auch einige Mädels, die den Spaß mitmachten. Ein Sponsor zahlte für jeden Teilnehmer 5.-EUR in die Lydia Kaulfuß Stiftung und so wurde für einen guten Zweck auch noch etwas getan. Albrecht Dietze, EBM Chef, versprach für jeden ein Freibier, was bei den herrschenden, hochsommerlichen Temperaturen natürlich dankend angenommen wurde. 17.30 Uhr setzte sich der illustre Tross in Bewegung.





In gemütlichem Tempo ging es durch den Ort Richtung Wettiner Höhe. Die Fotoauslösegeräusche waren überall deutlich zu hören, zahlreiche Zuschauer säumten den Straßenrand. Unsere Entkleidungen trugen sehr zur Bespaßung der Leute bei. Am Alp `de Wettin warteten schon die Massen auf den um 18.00 Uhr stattfindenten Bergsprint. Sie mussten aber zunächst uns anfeuern, die 20% Steigung wurde schnell bezwungen, es winkte das Freibier. Selbst ich als Bierabstinezler war für die Abkühlung dankbar.



Ein aufziehendes Gewitter ließ uns die Flucht ergreifen. Wie ich später hörte ist es aber vorbei gezogen, so das der Bergsprint auch ohne Wetterkapriolen zu Ende gefahren werden konnte.

Kampf

Der Sonntagmorgen begrüßte uns mit Sonnenschein, die Wetterapp versprach Gewitter mit starkem Regen. Na gut, in diesem Jahr nun nicht unbedingt was Neues, aber zum Mountainbikerennen fahren, kann man sich was besseres vorstellen. Einen Schreckmoment hatte ich noch. Beim betrachten des mitgebrachten Fleyers sah ich, dass die roten Startnummern der 40 km Strecke zugeordnet waren. Mist ich hatte jetzt `ne Rote, war aber für 70 km angemeldet. so stand es auch in den Startlisten. Mein vorläufiges Fazit war, die Nummer wurde bei der Ausgabe vertauscht und so musste ich Sonntag noch mal zur Anmeldung. Diesen Weg wollte ich mir eigentlich sparen.
Eine Stunde Fahrzeit von zu Hause war eingeplant, die Startaufstellung öffnete 8.00 Uhr und zur Anmeldung musste ich ja auch noch einmal. Also war die Nacht von Samstag auf Sonntag nicht allzu lang. 


...war erreicht und wir waren zeitig vor Ort und konnten uns noch einen Parkplatz an der Schauwerkstatt sichern. Mein erster Weg natürlich zur Anmeldung. Dort gab es dann Entwarnung, der Fleyer hatte einen Druckfehler und mit meiner Startnummer hatte alles seine Richtigkeit. Ich habe viele Hände geschüttelt und mich beinahe hier und da verquatscht. Wie ich aus den Gesprächen mit den Leuten, die die Nacht in Seiffen verbrachten erfuhr, hat es ganz schön gewittert und es gab auch ordentlich Regen, was den Streckenzustand natürlich nicht unbedingt verbesserte. Ich musste mich nun sputen, die Zeit rückte schnell voran.



Ein paar Kilometer einfahren um mal ein paar Muskelreize zu setzen, von Warmfahren kann nicht unbedingt die Rede sein, denn wenn man weit vorne in seinem Startblock stehen möchte, sollte man nicht zu spät erscheinen. Ich war, wie die letzten Jahre, wieder in der Startgruppe 1 zu finden.


Hier war noch einmal genügend Zeit mit diversen Kämpfern ein paar Worte zu wechseln. Klaus Dieter war auch in diesem Jahr wieder beim EBM mit am Start.


Tino traf ich hier auch, er war diesmal mit dem Tandem am Start. Er sagte zu mir "Diddi, wir wollen dich auf dem Podium sehen". Ein frommer Wunsch.


Zu meiner großen Freude waren auch Silli und Frank nach Seiffen angereist. Frank war mit dem Rad dabei, leider aber wieder nur als Zuschauer bzw. rasender Reporter. Er sagte, er wird an diversen Stellen fotografieren und ihm verdanke ich auch die meisten Streckenfotos in diesem Post. Vielen Dank dafür.


Silli war mit meiner Betreuerin unterwegs und wenn sich zwei Frauen ein paar Tage nicht gesehen haben, gibt es immer genug Gesprächsstoff und so wurde Birgit die Zeit auch nicht zu lang zwischen ihren Einsätzen. Kurz bevor wir los radelten wünschte mir die Betreuerin "Hals und Beinbruch".


Der Tross setzte sich sehr, sehr träge in Bewegung. Meiner Meinung nach hätte das Führungsfahrzeug schneller fahren müssen, so gab es immer wieder Stau bis zum Stillstand. Weiter hinten war dieser Effekt mit Sicherheit noch mehr belastend.


Zunächst ging es den Alp de Wettin mal in die umgekehrte Richtung bergab und im Ort wurde dann fliegend gestartet. An der weltberühmten Seiffener Kirche folgte ein langgezogener, ansteigender Straßenabschnitt um das Feld zu entzerren. Hier konnte ich schon wieder einige Plätze gut machen. Gruß dem Fotografen.


Durch den Wald bergab erreichten wir wieder die Straße im Seiffener Grund. Bis zum legendären Abzweig Richtung Wettiner Höhe wurde ordentlich gegast. Hier konnte ich Kristina begrüßen und ihr viel Erfolg wünschen. Die  Steigung zur Höhe, ca. 500 Meter lang und bis zu 20 % steil, hatte ich nun das erste Mal auf meinen 70 km zu bezwingen. Mit frischen Beinen kein Problem und dabei das Feeling der jubelnden Zuschauer im Genick. Hier traf ich dann Jan aus Berlin, der in meinem "Windschatten" den Berg erklomm.




Nun war der Asphaltbelag zu Ende und es ging auf die ersten schmaleren Wiesen- und Waldwege. Das Einfädeln in den folgenden Singletrail funktionierte reibungslos. Aus meinen Anfangsjahren beim EBM weiß ich noch, wie ich da schon im Stau stand. Weiter vorn fahrend hatte man natürlich mehr Luft. 


Ich hatte mein Vorderrad noch getauscht, gegen gröbere Stollen. Die Gewitter der Nacht vor dem Wettkampftag brachten natürlich ordentlich aufgeweichtes Terrain. Noch besser wäre gewesen auch das Hinterrad umzurüsten. So rutschte ich ganz ordentlich in den schnellen Kurven, zumindest in der ersten Runde.


Die erste Schlüsselstelle bewältigte ich zu Fuß. Für mich sowieso schon grenzwertig zu fahren, stand das für mich schon vorher fest. Ich sah doch einige straucheln, dass brauchte ich genausowenig wie ein Loch im Kopf. Von vielen Berichten, Videos und Fotos weiß ich auch, dass 2/3 aller Leute die rein fahren nicht durchfahren können. Natürlich sind immer die anderen Schuld am scheitern der Fahrkünste. Ich wollte nicht zu denen gehören, die den Spezies im Weg stehen. Außerdem bin ich ein ganz guter "Trailrunner" und büßte keine Zeit ein. Den Leuten die im Krankenhaus gelandet sind, wünsche ich gute Besserung.



Auch der zweite Chickenway der Strecke war meine, selbes Statement wie vorher. Dieser Abschnitt war neu auf der Strecke und machte den zweiten Streckenteil schon etwas gehörig anspruchsvoller. Ein fieser Anstieg war nun neu im Programm, aber ich fahre lieber Berg hoch und deshalb kein Problem.





Die erste meiner zu fahrenden Runden näherte sich dem Ende, es galt den Alp `de Wettin zu erklimmen und oben wartete die persönliche Verpflegungsstelle. Auf der Hälfte des Anstiegs stand Sandra und es gab "Abklatschmotivation". Danke, hat geholfen.




In meiner Trinkflasche war Ebbe und ich war froh, diese nun durch eine volle ersetzen zu können. Jahrelanges Training der Situation hätten, wenn es eine Wertung dafür gegeben hätte, 10 Extrapunkte gebracht.




Meine zweite Runde lief wie die Erste, ich hatte keine Probleme, weder mit Mensch noch mit Material. Ich fuhr meinen Stiefel und hatte nur im Sinn, das Rennen ordentlich beenden zu wollen.










Der Festplatz war nun schon zu sehen, noch eine kleine Schleife und das Ziel war da. Auf dem letzten Stück konnte ich noch ein paar Leute kassieren, unter ihnen auch einen meiner Altersklasse. Ob er nicht mehr konnte, oder wollte, ich weiß es nicht. Er hat mit Sicherheit einen Fehler gemacht, sich nicht zu wehren, wie sich später herausstellen sollte. Im Zielraum warteten hunderte Fotografen.


Freude

Für die Freunde von Sportograf gab es die geballte Faust, aber auch für mich, denn ich war froh so gut durchgekommen zu sein.



Andreas, unser Lieblingsmoderator, erwartete mich und hatte sogar wieder ein paar persönliche Worte für mich übrig.


Nachdem ich die Finishermedallie überreicht bekam gab es ein kleines Interview. Er stellte mich dem Publikum vor und ich durfte ein paar Worte sagen.




Danke Andreas für deinen, wieder mal, hervorragenden Einsatz. Nur einer der großen Sportsleute kann nachvollziehen, was hier so ab geht und gekonnt kommentieren.


Die Betreuerin freute sich, dass ich heile im Ziel erschienen bin und brachte auch gleich die ersehnte Erfrischung.


Klaus Dieter hatte es ebenfalls klaglos ins Ziel geschafft, es gab Gelegenheit für eine kurze Auswertung.


Ronny hatte es mit dem geborgten Rad ebenfalls geschafft. Sein Stevens-Lieblingsrad wurde ihm zwei Tage vor dem EBM geklaut.
Frank hat aber nicht nur Fotos geschossen, er durfte auch mal  auf`s Bild ;-) Ich konnte noch viele Bekannte im Zielareal begrüßen, alle waren, mehr oder minder, glücklich über die erreichten Leistungen.


Nach einer gewissen Zeit gab es dann die ersten Ergebnislisten. Zu meiner großen Freude konnte ich da sehen, dass es zum 3. Platz in der Altersklasse gereicht hatte. Das war für mich doch überraschend, denn beim studieren der Starterlisten kam ich zu dem Entschluß, hier maximal um Platz 5 kämpfen zu können. Nun ja, ankommen muss man aber auch ohne Probleme und bei mir lief es halt ohne solche. Der AK Vierte kam wenige Sekunden nach mir ins Ziel. Mit einer Zeit von 3:42 Std. konnte ich den Gesamtplatz 77 von 368 möglichen erreichen. Das waren 18 Minuten mehr als im Vorjahr, was sich durch die veränderte Streckenführung erklären lässt. Der Gesamtsieger war auch 16 Minuten langsamer.
Auf dem Podium traf ich dann den Zweitplatzierten Stephan wieder, ein Phänomen und Vorbild für mich, mit seinen 61 Jahren fährt der so spitzenemäßig. Also ein sicheres Zeichen dafür, es sollte auch bei mir noch ein Weilchen weiter gehen können. Manuel, der Sieger, ist in diesem Jahr neu in unserer AK und fuhr sein Ergebnis souverän ein.



Zu gern hätte ich auf dem oben stehenden Foto noch etwas Erzgebirgskunst  präsentiert, denn dafür ist der EBM bekannt und berühmt. Leider bekamen wir AK Platzierten nur Präsente aus der Fahrradbranche. Für mich ein 26er Racing Ralph 26x2,10 ?? Ich erkenne das Engagement des Händlers an, der es zur Verfügung stellte, aber eine gewisse Enttäuschung war nicht von der Hand zu weisen. Und wenn es nur ein Engel gewesen wäre, schade ! Abgesehen davon, die Finishermedallie ist natürlich wieder traumhaft.


Nichts desto trotz war ich sehr zufrieden mit dem Erreichten und das EBM Wochenende war wieder ein schöner radsportlicher Höhepunkt. Albrecht hat wieder alle Routine an den Tag gelegt und mit seinem riesigen Helferteam ein ganz feines Event kreiert. Riesen Dank dafür, genau wie den ganzen Geldgebern und Institutionen. Den Abgestürtzten wünsche ich alles Gute und eine schnelle Heilung !

Sport Frei - Diddi