Am Sonntag Morgen sind wir bei wechselhaftem Wetter um 6.30 Uhr zu Hause gestartet. Unser Ziel war das 156 km entfernte Köthen bei Märkisch-Buchholz in Brandenburg. Nach entspannter Fahrt waren wir bei Zeiten am Ziel und konnten einen günstigen Parkplatz suchen und sogar noch bischen mit dem Fotoapparat spielen.
Zeitiges Erscheinen sichert Entspannung bei der Startnummernausgabe. Lustig anzuschauen ist mitunter, was manche Mitkämpfer noch vor Ort für Reparaturen an Ihren Rädern machen. Nach dem obligatorischen warmfahren ging es in die Startaufstellung, wo man aber dann auch noch mal mind. 10 Minuten steht. Eine lustige Begebenheit gab es dort. Der Starter forderte so zwei Minuten vor dem Start die Leute auf, die im Vorjahr unter die ersten 10 Plätze gefahren sind, sich nach vorn zu stellen. Plötzlich setzten sich vielleicht 25-30 Mann in Bewegung nach vorn.
Der Organisator richtete noch mal paar eindringliche Worte an die Starter, machte auf die Besonderheiten der Strecke und der damit eventuell verbundenen Gefahren aufmerksam. Seine Worte brachten das sehr gute Engagement seitens des Veranstalters rüber. Hat mir sehr gut gefallen. Pünktlich um 10.00 Uhr ging es hinter dem Führungsfahrzeug auf die 56 km lange Strecke, durch den Ort in den Wald, in neutralisierter Formation. Der darauf folgende fliegende Start hat sich sehr gut bewährt.
Es ging dann auch gleich einen relativ langen Anstieg bis zum ersten Singletrail. Bis dahin hatte sich das Feld schon gut auseinandergezogen, so konnte man gut "einfädeln". Es zeigte sich, daß es ganz gut war, daß es den vorangegangenen Tag ab und zu geregnet hatte. Der brandenburger Sand hat das Wasser gut weg gesteckt und war dadurch auch viel besser befahrbar, obwohl es schon ganz schön an den Wadeln zehrte. Nach so ca. 10 km wollte ich das erste mal trinken und griff leider ins Leere. Unbemerkt hatte sich meine Trinkflasche verabschiedet. Nicht nur die Tatsache, nun bis zur Rundendurchfahrt in der Hälfte der Strecke, auf dem Trockenen zu stehen machte mich ein wenig unsicher, viel mehr ärgerte ich mich über den Verlust der Flasche. Nun ja nur eine Trinkflasche, aber diese hatte moralischen Wert. War es doch die erste Trinkflasche die ich mir vor etlichen Jahren zulegte und die mich so oft begleidete, - gequetscht - zerkratzt - verblasst und nun Ruhe sanft in Brandenburg. Kurz nachdem ich das bemerkte, hatte ich einen Schweißausbruch das es mir aus dem Helm in Bächen über die Brille lief, es gab sich jedoch nach ca. 5 Minuten wieder. So was habe ich auch noch nicht erlebt, etwa Wechseljahre ??
Viele schöne Singletrails wechselten sich mit Waldwegen ab, es gab zwei Ortsdurchfahrten und den Mörderanstieg zum Wehlabergturm. Die letzten 150 Meter dieses Anstieges mußten die Fahrradschuhe ihre Laufqualitäten beweisen. Aus diversen Berichten ist ersehen, daß es glaube ich, keinen gab der die 29% im Sand fahren konnte. Bei der Rundendurchfahrt bei Start/Ziel hatte ich nun auch wieder, dank Birgits Hilfe, eine volle Pulle. Ob der vorher nicht ausgeglichene Flüssigkeitsverlust mir was aus gemacht hat weiß ich nicht, zumindest hatte ich keine Probleme.
Schnell noch ein Gel und ab auf die zweite Runde. Die ging mir gefühlt besser von der Wade, ich konnte wieder viele Plätze gut machen. Nach der Zeitenauswertung sah ich allerdings, daß meine zweite Runde nur eine Sekunde schneller war wie die erste ( 1. Runde 1:12:21, 2.Runde 1:12:20 ). Der Effekt der Überholmöglichkeit lag eher daran, daß die anderen eben langsamer wurden. Nach insgesamt 2:24:41 konnte ich als 23. von 125 möglichen die Ziellinie überqueren.
Mit diesem Ergebnis bin abermals sehr zufrieden. Leider gab es nur zwei Altersklassen, Herren bis 35 und Masters ab 35. In dieser Altersklasse konnte ich den 12 Platz erringen. Gegenüber dem Vorjahr konnte ich mich um 23 Plätze verbessern. In diesem Jahr benötigte ich für die 5 km längere Strecke gegenüber dem Vorjahr 14 Minuten länger, der diesjährige Gewinner benötigte 23 Minuten mehr. Mein Training hat sich also wieder einmal mehr sehr ausgezahlt. Das Material hat sich, bis auf einen schwindenten Druckpunkt der hinteren Bremse zum Schluß, gut bewährt. Nun freue ich mich auf Makersbach und das Erzgebirgsradrennen über den Fichtelberg. Dort muß es mir gelingen auch mal wieder auf das Treppchen zu steigen, denn dort gibt es auch mal wieder eine richtige Altersklassenwertung.
Sport Frei - Diddi






Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen