... die Leiden schafft
Der Bike Marathon in Seiffen ist schon was besonderes, nicht nur, dass er der älteste ist, nein auch einer der größten. Seiffen war überhaupt das erste Mountainbikerennen bei dem ich vor etlichen Jahren an einer Startlinie stand. Damals war mein Ziel anzukommen und nicht Letzter zu werden. Nachdem ich im letzten Jahr auf der 70 km Schleife meine Altersklasse gewinnen konnte, war mein Ziel auch in diesem Jahr wieder auf`s Podium zu fahren. So verschieben sich die Ziele. Dieses Ziel wurde durch den Blick auf die Starterliste schon gedämpft. Drei meiner Altersklassenmitstreiter starteten aus der Race-Gruppe, ich aus Gruppe I. Na gut, auch die müssen ankommen. Meine Stimmungslage pendelte zwischen Resignation und Kampf.
Im Dezember hatte ich mich schon angemeldet. Wir sind dann auch schon am Samstag nach ..
gefahren. Um dem sonntäglichen Trubel bei der Anmeldung zu umgehen, holte ich meine Startunterlagen lieber am Vortag. Außerdem gab es den Bergsprint am Alp de Wettin und zum ersten mal ein Underpand-Ride zur Volksbelustigung. Am Nachmittag war ich noch im Seiffener Grund und habe mir die neue Abfahrt angesehen, uiuiui ! Sah schon aus Fußgängerperspektive steil aus, aus Radposition immer noch spektakulärer.
Zurück auf dem Festplatzgelände trafen auch schon die ersten Schlüpperträger ein, natürlich auch wieder ein paar bekannte Gesichter.
Cheforganisator Albrecht Dietze heizte den Teilnehmern und Zuschauern ein.
Eine noch überschaubare Truppe fuhr durch den Ort zum Alp de Wettin, dabei gab es sehr ausgefallene Outfits. Ein Double eines bekannten englischen Komikers war auch am Start. Sehr fein !
Am Ziel angekommen war auch noch einmal die Möglichkeit zum posen und es gab Freibier für Alle.
Diese entspannte Atmosphäre lässt mich darüber nachdenken, im nächsten Jahr auch dabei zu sein. Um 18.00 Uhr begann der Bergsprint und es war schön die Atmosphäre am Streckenrand als Zuschauer zu verfolgen und zuzusehen wie die anderen sich verausgabten.
Nach ein paar Wortwechseln mit den Aktiven ging es nach Hause, ich hatte noch einige Vorbereitungshandgriffe zu erledigen.
Komischerweise war mein Begeisterungslevel zu Hause auf dem Nullpunkt angelangt. Da fiebert man das ganze Jahr diesem Wochenende entgegen und dann ist es da und man fühlt sich bescheiden. Vielleicht war auch das Wetter schuld ? Ich hatte wenig Appetit und konnte auch nur schlecht schlafen. Eine Motivation gab es allerdings, das Finisherfoto neben dieser Schönheit.
Am zeitigen Sonntag Morgen ging es ab in`s Gebirge, Start war 9.00 Uhr und ein Parkplatz in der Nähe des Festplatzes war angepeilt. Das hat auch alles reibungslos funktioniert. Der Festplatz war wieder fein gerichtet.
Kurz in die Spur gegangen um ein paar Muskelreize zu setzen, verlangte die Betreuerin einen Schirm, am Horizont zeigten sich dunkle Wolken. Die Wettervorhersage verkündete örtliche Gewitter. Ich übergab meinen Schirm, den ich immer dabei habe, um beim fahren nicht nass zu werden ;-))
Im Vorstartgewimmel traf ich diesmal auch wieder Klaus-Dieter, er stand letztes Jahr neben mir auf dem Podium und war somit auch dieses Jahr im Auge zu behalten. Er war Teilnehmer des Bike Four Peaks und hat alle Etappen bewältigt.
Nach der Begrüßung weiterer Freunde bezog ich mit ihm die Startaufstellung, wir waren Beide in Startgruppe 1.
In der Startaufstellung begrüßte ich noch Mathias, ein weiterer BikePoint Teamfahrer.
Etwas später stieß auch noch Frank zu uns, ein AK Mitstreiter.
Mit uns nahmen weitere 1500 Starter Aufstellung und warteten auf das Startsignal.
In dieser Passage rief mir eine junge Frau "Diddi,Diddi..." zu. Ich sah nur eine blonde Frau mit Pferdeschwanz und Fotoapparat im Gesicht. Wer war das ? Inzwischen weiß ich, es war Conny, danke für die Bilder.
Unten angekommen sah ich Klaus-Dieter vor mir, er hielt an, um an der dortigen Verpflegungsstation nachzutanken. Ich fuhr vorbei und freute mich doch wieder jemand eingeholt zu haben. In dem darauf folgenden Anstieg sah ich Tino und jetzt war das Rennfieber erweckt. Ich konnte ihn überholen und fragte nun mit einem Augenzwinkern "Hey, Tino, was`n los, ich geb dir Windschatten"
Schnell noch ein Gel und ein Jelly rein gedrückt und die Rester in dem originellen Abfallplatz entsorgt.
Jetzt lief der Motor, nach einigen Kilometern war Tatsache auch wieder Frank zu sehen.

Am zeitigen Sonntag Morgen ging es ab in`s Gebirge, Start war 9.00 Uhr und ein Parkplatz in der Nähe des Festplatzes war angepeilt. Das hat auch alles reibungslos funktioniert. Der Festplatz war wieder fein gerichtet.
Kurz in die Spur gegangen um ein paar Muskelreize zu setzen, verlangte die Betreuerin einen Schirm, am Horizont zeigten sich dunkle Wolken. Die Wettervorhersage verkündete örtliche Gewitter. Ich übergab meinen Schirm, den ich immer dabei habe, um beim fahren nicht nass zu werden ;-))
Im Vorstartgewimmel traf ich diesmal auch wieder Klaus-Dieter, er stand letztes Jahr neben mir auf dem Podium und war somit auch dieses Jahr im Auge zu behalten. Er war Teilnehmer des Bike Four Peaks und hat alle Etappen bewältigt.
Nach der Begrüßung weiterer Freunde bezog ich mit ihm die Startaufstellung, wir waren Beide in Startgruppe 1.
In der Startaufstellung begrüßte ich noch Mathias, ein weiterer BikePoint Teamfahrer.
Etwas später stieß auch noch Frank zu uns, ein AK Mitstreiter.
Mit uns nahmen weitere 1500 Starter Aufstellung und warteten auf das Startsignal.
Pünktlich um 9.00 Uhr setzte sich die zunächst träge Masse in Bewegung. Ein imposantes Bild.
Ich fädelte mich ein und versuchte Position zu halten.
Nach kurzer Ortsdurchfahrt ging es rechts an der weltberühmten Seiffener Kirche in den ersten langen Anstieg um das Feld einigermaßen zu entzerren.
Normalerweise habe ich da immer schon wieder einige Plätze gut machen können, diesmal gelang nicht so viel. Die Einführungsrunde ist ca. 12 km lang. Ich fuhr mit Frank gemeinsam. Dann wurde zum ersten mal der berühmte "Alp de Wettin" ( 500m mit bis zu 20% Steigung) bezwungen. Das ist immer Gänsehautfeeling pur. Es geht zu wie bei Bergfahrten der Tour de France. Die Zuschauermassen treiben jeden an. Da stellen sich schon mal leicht die Nackenhaare auf.
Mein schon ordentlich erhitztes Gemüt bremste meinen Tatendrang etwas, es ging irgendwie zäh. Frank versuchte mich zu motivieren an ihm dran zu bleiben. Ich hatte hier schon Mühe.
Nach diesem Stück ging es jetzt in das Gelände, hier eizufädeln gelingt natürlich immer gut, wenn man weit vorn ist. Das verlief auch problemlos, im Gegenteil zu meiner Verfassung, ich wurde immer zäher. Und einige fuhren vorbei. Tino kam auch und sagte "Hey Diddi was`n los" Viel los war nicht, ich kam nicht in die Puschen. Der Schweiß lief mir aus dem Helm als ob mir einer Wasser drüber geschüttet hatte. Also jetzt Schadensbegrenzung. Irgendwann lief ich auf den alten Haudegen Axel Kropp auf und ich freute mich jemand Bekannten zu treffen. Dann kam die neue Abfahrt. Axel bog vor mir in den Schiebekorridor ab. In der Abfahrt war mir auch einfach zu viel Verkehr und ich wählte ebenso die Sicherheitsvariante.

Unten angekommen sah ich Klaus-Dieter vor mir, er hielt an, um an der dortigen Verpflegungsstation nachzutanken. Ich fuhr vorbei und freute mich doch wieder jemand eingeholt zu haben. In dem darauf folgenden Anstieg sah ich Tino und jetzt war das Rennfieber erweckt. Ich konnte ihn überholen und fragte nun mit einem Augenzwinkern "Hey, Tino, was`n los, ich geb dir Windschatten"
Schnell noch ein Gel und ein Jelly rein gedrückt und die Rester in dem originellen Abfallplatz entsorgt.
Jetzt lief der Motor, nach einigen Kilometern war Tatsache auch wieder Frank zu sehen.
Kurz vor der Motocrossstrecke habe ich dann Frank einholen können. Die erste Runde neigte sich dem Ende entgegen und nach einer Singletrailabfahrt folgte das kurze Steilstück wieder in den Seiffener Grund. Ich hatte gute Geschwindigkeit drauf und wollte kurz vor der Abfahrt kräftig bremsen. Ich kam um die Kurve und Mist, da stand einer und versperrte den Weg. Ich musste ausweichen und fuhr auf eine, am Boden abgesägte, Gebüschwurzel. Das Vorderrad rutschte weg und ich ging über den Lenker. Nach kurzer Schrecksekunde und neuer Orientierung, hob ich das Rad auf und verspürte einen stechenden Schmerz in der rechten Wade. Verflucht ! Egal, das Rad schien heile und ich wollte weiter fahren, aber denkste, die Kette war runter und hatte sich total zwischen Kettenblatt und Tretlager verklemmt. Ich zog und zerrte mit beiden Händen, keine Veränderung. Die vorher überholten fuhren vorbei, erkundigten sich nach mir und entschwanden. Meine Motivation gerade zurückgekehrt entschwand wieder. Ich dachte sogar kurzzeitig daran aufzugeben. Aber es wartete ja noch...
So nun erstmal in Ruhe durchatmen, dass Rad auf die Seite gestellt und ein neuer Versuch die Kette in die ursprüngliche Position zu bringen und Teufelswerk, jetzt konnte ich sie mit zwei Fingern anheben und einfädeln. Aufsitzen, die Steilabfahrt hinab gestürzt, Blick nach unten, alles o.k. und weiter ging es. Der Schmerz in der Wade war auch nicht mehr da, sicher ein kurzer Krampf in diesem Moment.
Nach dem abermaligen bezwingen des Alp de Wettin erwartete ich danach eine neue Trinkflasche. Meine an Bord war inzwischen ausgetrocknet.
Silli und Birgit standen Gewehr bei Fuß und erwarteten uns. Silli freute sich, dass Frank vor mir war und Birgit wunderte sich, dass Frank vor mir war.
Die zweite Runde begann und es lief jetzt ganz ordentlich.
Was mir jetzt bewusst wurde, ich konnte mich nicht so recht erinnern, wann es in Seiffen das letzte Mal so trocken war. Dadurch kam mir die Strecke noch ruppiger vor. Alle Unebenheiten waren wie betoniert. Sonora wurde ganz schön gefordert und kräftig durchgeschüttelt. Der Muskelkater war damit auch eher in den Armen zu erwarten.
Meine Aufholjagd war auch wieder von Erfolg gekrönt, die Runde verlief recht unspektakulär. Ich kämpfte ordentlich und es ging weiter nach vorn.

Meine Trinkflasche hatte kein Loch, war aber recht schnell geleert. Kurz vor der Rundenkontrolle, wo es bei jedem Durchlauf einen Gummi um das Handgelenk gab, standen ein paar nette Frauen und verteilten auf Privatinitiative Trinkwasser in Bechern. Das war meine Hoffnung um noch einmal die Kehle anzufeuchten. Ich kam an den Streckenabschnitt, da waren die Damen, aber in dieser Runde ohne Becher. Ich fragte schon von weitem "Gibt`s noch Wasser ?" und Tatsache, eine sprintete los und gab mir einen Becher, Klasse und danke! Damit war ich vor dem austrocknen gerettet. Die Straße nach Seiffen war erreicht und damit auch das Ziel in greifbarer Nähe. Einmal galt es nun noch die Wettiner Höhe zu erklimmen. Diesmal tat es schon ordentlich weh, aber die Zuschauer forderten die vorletzten Kräfte.
Das Ziel war erreicht.
Es galt nun durchzuschnaufen und abzuwarten wie es wohl ausgegangen ist.
Meine engsten Mitstreiter waren nun auch kurz hinter mir angekommen und wir werteten das Erlebte aus. Ein alkoholfreies belebte die Sinne.
Die Zeit bis zur ersten Veröffentlichung von Ergebnislisten nutzte ich zum verstauen des Rades und zur Körperreinigung. Als ich wieder auf dem Festplatz eintraf, begann es leicht zu tröpfeln. Birgit und Silli waren auch im Regenerationsmodus nach ihrem anstrengenden Job.
Sie überbrachten mir die freudige Nachricht, ich hatte es doch noch auf den 3. Platz der AK geschafft. Damit war meine Mißmotivation endgültig vorüber. Ein kurzes Gespräch konnte ich noch mit dem Sieger unserer Altersklasse, Stephan Hummitzsch, führen. Er ist für mich immer ein heimliches Vorbild, er ist sieben Jahre älter als ich und immer so schnell. Es kann also noch ein paar Jahre so weiter gehen !
Ich war gegen 12.30 Uhr im Ziel und die Siegerehrungen sollten 16.30 Uhr beginnen. Eine gefühlte Ewigkeit, aber man kennt ja genug Leute, ein Schwätzchen hier, eine Fachsimpelei da und die Zeit vergeht. Bloß gut, wir saßen im Zelt, draußen ging ein ordentliches Gewitter nieder. Also auch mit dem Wetter während des Rennens Schwein gehabt. Die letzten auf der 100 km Strecke hatten da nicht so ein Glück.
Es begann der Siegerehrungsmarathon. Albrecht Dietze und Andreas Clauß machten daraus eine tolle Party, obwohl den Beiden auch schon der lange Tag anzusehen war.
Dann kam der Aufruf 70 km Senioren III. 1. Platz Stephan Hummitzsch 3:13:17 h, 2.Platz Joachim Oberföll 3:16:53 h. und 3. Platz Dietrich Sonntag 3:24:22 h. Damit war ich 18 Minuten schneller als im Vorjahr und landete auf dem Gesamtplatz 74 von 421 möglichen. Das sichert auch wieder die Startgruppe 1 für das nächste Jahr.
Der Kollege Oberföll hatte einen weiteren Nachhauseweg und war deshalb zur Zeremonie nicht mehr anwesend.
Ich habe zwar mein Ziel erreicht und überboten ( ich wollte unter die ersten 5 der AK fahren) aber ich war doch nicht ganz zufrieden, denn es begann so mies. Nun ja, es ist nicht ein Tag wie der andere. Was aber wichtig ist, neben ihr stand ich...
Ich freue mich nun auf das Eintreffen der Finisherurkunde und hoffe neben ihr bestehen zu können.
Ganz herzlicher Dank geht an Albrecht Dietze und sein großes Team für einen wieder nicht so schnell zu vergessenden Tag. Alles Gute den verletzten Bikern.
Meine Mitbringsel aus Seiffen waren diesmal...
Sport Frei - Diddi


















































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