Mein DTM Ersatz
Der DTM (Drei-Talsperren-Marathon) in Eibenstock war wie üblich wieder an einem Samstag und ich war an diesem Tag wieder dazu verdonnert, dass Bruttosozialprodukt auf den Beinen zu halten. So musste ich schweren Herzen diesen Termin aus meinem Kalender streichen. Die Wettkampfsucht war allerdings recht groß und ich suchte Ersatz und fand diesen im Mountainbikemarathon in Apolda. Wo gleich liegt noch mal Apolda und wie weit ist es bis dahin? Apolda ist unweit von Jena in Thüringen und laut Routenplaner 197 km vom heimatlichen Gehöft entfernt. Also liegt es gerade noch in dem von mir gesteckten Umkreis, in dem ich bereit bin, zu Sportveranstaltungen zu fahren.
10.00 Uhr sollte der Start sein und ich musste mich noch anmelden. Die Nachmeldung war bis 9.00 Uhr möglich. So war der arbeitsfreie Sonntagmorgen also nicht zum ausschlafen erkoren. Zumindest für mich, die Betreuerin hatte schon im Vorfeld angekündigt nicht mit zu fahren und auch schon meine "Übertreibung" gerügt.
Nach entspannter Anreise erreichte ich Apolda und war sogar einer der Ersten, hatte somit freie Parkplatzwahl. Die Anmeldung war geöffnet und die Zeitnahme baute ihr Gepiepse auf.
Zur Auswahl standen drei Streckenlängen 15, 45 und 75 km. Für 15 km so weit zu fahren hätte sich nicht gelohnt und auf der 75 km Strecke gab es im Vorjahr nur einen Master III. So kampflos wollte ich nicht das Podium erreichen. Ich entschied mich für die mittlere Distanz, so wie auch die meisten der anderen Mitstreiter
Ich löhnte die 20.-EUR Anmeldegebühr (zzgl.Nachmeldung) und bekam die Startnummer 352 als Kennzeichnung für die schon mit den Hufen scharrende, heiße Sonora.
Nach kurzer Erwärmung ging es in die Startaufstellung. Insgesamt standen 130 Mountainbiker und -innen auf breiter Front, um alsbald die Ketten zu straffen. Ich hatte während des warmfahrens gesehen, dass es nach einem ca. 350 m langen Straßenanstieg gleich einen kurzen, aber giftigen Hügel rauf geht, wo zwei nebeneinander kaum Platz hatten. Ein vorderer Startplatz sollte also der Staugefahr aus dem Weg gehen. So ging auch alles gut und ich konnte die erste Runde von insgesamt Dreien in Angriff nehmen. Wie üblich dauert es am Anfang ein paar Kilometer bis man seinen Platz gefunden hat. Man überholt und wird überholt.
In der Startaufstellung waren schon ein paar bekannte Gesichter zu erblicken, aber niemand aus meiner Altersklasse an dem ich mich hätte orientieren können. So galt es also Attacke zu fahren, in der Hoffnung, dass keiner von den alten Säcken schneller ist. In der ersten Runde konnte ich immer wieder ein Grüppchen finden, da war das Starterfeld auch noch nicht so auseinandergezogen.
Die Strecke war in gutem Zustand, so wie auch das Wetter, ganz im Gegenteil zu den Voraussagen gut mitspielte. Es gab zum Glück nur wenig Wind auf einer sonst doch recht freien Strecke.
Einzig die vom leichten Regen der Vortage teilweise feuchte, aber nicht nasse Strecke, mit zum Teil sehr lehmigem Untergrund kleeeebte etwas. Es gab sehr viele Abschnitte die über Wiese gingen, aber da spielten die großen 29er Laufräder ihre Stärken aus. Ein sehr hoher fahrtechnischer Aufwand war nicht zu betreiben, einige recht schnelle Abschnitte endeten recht abrupt in einem Richtungswechsel und man musste sich auf seine Bremse verlassen können und diese gekonnt einsetzen.
Einzig die vom leichten Regen der Vortage teilweise feuchte, aber nicht nasse Strecke, mit zum Teil sehr lehmigem Untergrund kleeeebte etwas. Es gab sehr viele Abschnitte die über Wiese gingen, aber da spielten die großen 29er Laufräder ihre Stärken aus. Ein sehr hoher fahrtechnischer Aufwand war nicht zu betreiben, einige recht schnelle Abschnitte endeten recht abrupt in einem Richtungswechsel und man musste sich auf seine Bremse verlassen können und diese gekonnt einsetzen.
Ab der zweiten Runde zog sich das Feld so auseinander, dass ich Einzelkämpfer wurde. Leute die vor mir fuhren, waren auch nicht in einer Gruppe und hinter mir waren auch nur Einzelkämpfer in Sicht. Also fahren was ging, ein paar konnte ich noch überholen, mit denen ich am Anfang zusammen fuhr und die von mir nicht zu halten waren. Da gingen bei einigen vorzeitig die Lichter aus. Schlechte Taktik, Krankheit oder Materialprobleme sind am Ende immer schuld am langsamer werden. Obwohl für mich verwunderlich, denn auf 45 km gab es gerade mal 850 hm. Klar die Strecke forderte immer reichlich Pedaleinsatz, es gab keine langen erholsamen Abfahrtspassagen.
Bei jeder Rundendurchfahrt im Start/Zielbereich wurde ich vom Sprecher begrüßt, dass gab immer Schwung für den gleich folgenden Anstieg. Die Strecke war gut abgesichert, an fast jedem Abzweig gab es einen Streckenposten. Der Dank an dieser Stelle an die Organisatoren und Helfer.
In der dritten Runde sah ich von weitem Daniela Storch, die spätere Siegerin der Damenwertung, ich dachte ich kann sie einholen, aber leider blieb es bei dem Gedanken. Mal kam ich näher ran, dann gab sie Gas und hat es auch bis in das Ziel so gehalten und damit meinem männlichen Ego leicht geschadet ;)
Nach Zieldurchfahrt hatte ich 50 km auf meinem Tacho stehen, obwohl ich mich nicht verfahren hatte. Dafür habe ich 2:00:53 h gebraucht. Insgesamt waren 25 Leute schneller und 50 langsamer als ich, so sortierte ich mich also auf Platz 26 ein und konnte den 2. Platz in der Altersklasse erreichen. Das bedeutete nun natürlich auch eine Wartezeit bis zur Siegerehrung. Bei selbiger gab es neben der obligatorischen Urkunde einen schönen Pokal, ein Paket mit Knödel-/Kartoffelpuffer-/Kloßmasse und reichlich Blätterteig. Eine Geschenkpackung mit Bier und Glas, sowie ein Fahrradwerkzeug. Ich hatte zu tun, dass ich alles wegschleppen konnte.
Das alles gab es für relativ schmales Startgeld, da gibt es schon einige Veranstaltungen, da löhnt man mehr und bekommt nicht die Hälfte. Noch besser dran sind die Gesamtsieger gewesen, die bekamen ein Preisgeld, da kann man gut einen halben Monat einkaufen gehen. Wo bekommt man heute noch so viel Dividende für seinen Einsatz. Nicht mit Geld und Gold bezahlbar ist aber auf jeden Fall wieder das Gefühl, etwas geleistet zu haben und damit zufrieden zu sein. Schon aus diesem Grund hat sich die Reise nach Thüringen gelohnt.
Dieses recht flotte Rennen war ein guter Test für den kommenden Sonntag in Leipzig. Da gibt es dann fast keine Höhenmeter und Vollgas ist angesagt.
Sport Frei - Diddi
Veranstalterhompage
Sport Frei - Diddi
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